Ein kleines Huhn irrt durch die Schlachtkammer. Ein Fußtritt beendet seine Flucht, ein Schlag gegen einen Container sein Leben. Für die Tierkörperverwertung aussortierte und noch nicht betäubte Hendln sterben, indem sie von kräftigen Hände gepackt und gegen Tonnen geschleudert werden. Zuvor kippt Geflügel übereinander in die Betäubungsanlage. Ein Tier bleibt an den Lamellen hängen. Andere schnappen nach Luft, schlagen mit den Flügeln, ehe sie durch Sauerstoffentzug das Bewusstsein verlieren. Ein in der Transportkiste verbliebenes Tier fährt in die Hochdruckwaschanlage. Arbeiter hängen derweil regungslose Hühner auf Haken eines Karussells. Einer wischt sich mit ihnen den Kittel ab, ein anderer reinigt damit die Arbeitsfläche. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat das steirische Unternehmen bei der Bezirkshauptmannschaft wegen Übertretung der Tierschutzgesetze angezeigt. Eine Anzeige wegen Tierquälerei erging auch an die Staatsanwaltschaft. Der betroffene Schlachthof wurde vor kurzem von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft an Ort und Stelle kontrolliert. Behördliche Beanstandungen gab es keine, teilt diese auf eine Anfrage des STANDARD mit. Der Betrieb arbeitet weiter. Zuvor hagelte es wie berichtet Anzeigen gegen drei Geflügelmäster. Amtliche Prüfungen und Audits folgten. Eines der drei Unternehmen ist für das Gütesiegel der AMA nach wie vor gesperrt.